HAMBURG (dpa-AFX) - Fast leere Terminals und unbesetzte Sicherheitskontrollen: Hunderte Mitarbeiter haben mit einem ganztägigen Warnstreik den Hamburger Flughafen weitgehend lahmgelegt. "Der Streik steht", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Donnerstag. Demnach folgten rund 300 Beschäftigte im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle sowie in Servicebereichen dem Aufruf. Für den Mittag war eine Kundgebung geplant.

Der Flughafen kritisierte die Aktion. "Fast 80 000 Reisende wollten hier heute und morgen abfliegen oder ankommen - diese Pläne sind von Verdi wieder einmal durchkreuzt worden. Der Streik trifft viele Unbeteiligte, die morgen aufgrund des zusätzlichen Bahn-Streiks kaum Alternativen haben", sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Vereinzelt warteten Fluggäste auf einen Shuttle, der sie nach Bremen oder Hannover bringen sollte, um von dort abzufliegen. Manche von ihnen kamen wenig später verärgert zurück, weil ihr Flug auch in Bremen nicht startete.

Am Donnerstag und Freitag wurden dem Flughafen zufolge alle geplanten Abflüge gestrichen, oder die Maschinen starteten ohne Passagiere. Landungen soll es weiter geben - allerdings rund ein Drittel weniger. Auch bei den Landungen seien weitere Streichungen möglich, und es könne zu deutlichen Verzögerungen kommen. Am Freitag werde zudem kein Vorabend-Check-in für die Flüge am Samstag möglich sein.

Für Donnerstag waren ursprünglich 305 Flüge mit etwa 38 000 Passagieren und für Freitag 313 Flüge mit rund 39 000 Passagieren geplant. Der Flughafen rechnet damit, dass viele Fluggäste auf Verbindungen in den folgenden Tagen umbuchen.

Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder auch in Düsseldorf und Köln/Bonn sowie am Freitag in Stuttgart zur Arbeitsniederlegung aufgerufen. Sie fordert höhere Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte. Die Gewerkschaft begründete ihren Aufruf zum Warnstreik damit, dass die Verhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen zu keiner Lösung geführt hätten. Die nächsten Verhandlungen sind für den 27. und 28. April geplant./ety/DP/zb