BEIRUT (dpa-AFX) - Nach den schweren israelischen Bombardements und der Vertreibung Tausender Familien spitzt sich die Lage auch für Flüchtlinge im Libanon zu. Internationale Geldgeber hätten ohnehin bereits ihre Unterstützung zurückgefahren, teilte die Hilfsorganisation Norwegischer Flüchtlingsrat mit. Die Lage Hunderttausender Menschen dürfte sich durch die massenhafte Vertreibung von Bewohnern des Südens und Ostens jetzt noch verschärfen.

Das kleine Mittelmeerland hat pro Kopf und im Verhältnis zu seiner Größe nach UN-Angaben so viele Flüchtlinge aufgenommen wie kein anderes Land der Welt, darunter mehr als 1,5 Millionen Syrer und 250.000 Palästinenser. Schätzungsweise neun von zehn syrischen Flüchtlingen leben in Armut. Auch wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise haben sie nur begrenzten Zugang zu Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Bildung und anderer Grundversorgung. Viele Flüchtlinge haben keinen weiteren Zufluchtsort etwa bei Verwandten oder ein Auto für die Flucht./jot/DP/stk