KAPSTADT (dpa-AFX) - Afrikanische Länder südlich der Sahara müssen aufgrund des Klimawandels innerhalb der nächsten zehn Jahre voraussichtlich mehr als eine Billion Euro an Schulden aufnehmen. Dies würde einer 50-prozentigen Erhöhung des aktuellen Schuldenstands gleichkommen - es sei denn, wohlhabende Länder stellten angemessene Finanzmittel zur Bewältigung der Klimakrise bereit. Das teilte das Internationale Aktionsnetzwerk für Schuldengerechtigkeit und Klima am Montag im Vorfeld des UN-Weltklimagipfels COP27 mit, der am 6. November in Ägypten beginnen soll.

"Wir müssen den Teufelskreis der Schulden-Klima-Falle durchbrechen und dafür sorgen, dass Länder mit niedrigerem Einkommen nicht noch mehr Schulden durch unzureichende Klimafinanzierung aufhäufen", sagte Tess Woolfenden, eine Fachreferentin des Aktionsnetzwerks, das ein Zusammenschluss von knapp 30 Hilfsorganisationen, Forschungsprojekten und Stiftungen weltweit ist. "Wohlhabende Regierungen sollten dringend Schulden erlassen und die Verantwortung für die Klimakrise übernehmen, indem sie eine angemessene zuschussbasierte Klimafinanzierung bereitstellen."

Nach Angaben von Oxfam erzeugen die reichsten ein Prozent der Weltbevölkerung - etwa 63 Millionen Menschen - mehr als doppelt so viel Kohlenstoffverschmutzung wie die 3,1 Milliarden ärmsten Menschen weltweit. Gleichzeitig seien arme Länder am schlimmsten von den Auswirkungen des Klimawandels wie Dürren, Überschwemmungen, Waldbränden und Stürmen betroffen./kpa/DP/mis