HANNOVER (dpa-AFX) - Die Integrationsbeauftragten der Länder dringen auf eine schnelle Einführung eines Systems zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte in Deutschland. Den Plänen der Bundesregierung, dafür ein Punktesystem einzuführen, sehe man "mit wohlwollendem Interesse" entgegen, hieß es in einer am Freitag in Hannover beschlossenen Resolution. Dabei sollten praktische Berufserfahrungen und Ausbildungen berücksichtigt werden, auch wenn diese nicht absolut gleichwertig seien mit deutschen Abschlüssen. Die Anforderungen an den Nachweis der deutschen Sprachkenntnisse sollten abhängig sein vom angestrebten Beruf. Eine starre Altersgrenze lehnten die Länder ab.

"Wir haben schon jetzt einen jährlichen Bedarf an 400 000 Fachkräften. Wenn wir noch länger warten, wird die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage noch größer. Einige Branchen könnten daran scheitern", sagte Niedersachsens Integrationsbeauftragte Doris Schröder-Köpf (SPD). Das Land hatte den Vorsitz der Konferenz.

Schröder-Köpf betonte, neben der Gewinnung neuer Fachkräfte müsse jedoch auch über das Gelingen von Einwanderung gesprochen werden, um bereits zugewanderte Menschen dauerhaft im Land zu halten.

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung heißt es, dass "mit der Einführung einer Chancenkarte auf Basis eines Punktesystems" Arbeitskräften der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden soll./cwe/DP/mis