BERLIN (dpa-AFX) - Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki könnte sich vorstellen, in einer Bundesregierung wieder mit der SPD zusammenzuarbeiten, wenn dort Politiker wie Boris Pistorius das Sagen hätten. Sein Bedarf an Koalitionen mit Grünen und Sozialdemokraten sei für die nächsten Jahre gedeckt, sagte Kubicki dem "Berlin Playbook"-Podcast des Nachrichtenmagazins "Politico" - schränkte dann allerdings ein, bei der SPD wisse man nicht, wohin sie sich entwickele.

"Olaf Scholz wird möglicherweise nicht mehr die Nummer eins bei der SPD sein, sondern unter ferner liefen rangieren. Und wenn Menschen wie Pistorius, den ich persönlich lange und gut kenne, das Sagen haben werden und Politik wieder für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gemacht wird und nicht für soziale Randgruppen, dann wäre auch das vorstellbar", so Kubicki.

Die FDP liegt in mehreren Umfragen aktuell unter fünf Prozent. Wäre am Sonntag Bundestagswahl, müsste sie fürchten, nicht mehr in den Bundestag zu kommen. Die Ampel-Koalition war am 6. November zerbrochen, als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Finanzminister Christian Lindner (FDP) entließ. Seither erheben SPD und FDP schwere Vorwürfe gegeneinander. Bis zur Neuwahl, die voraussichtlich am 23. Februar stattfindet, sind es noch drei Monate./wn/DP/zb