FRANKFURT (dpa-AFX) - Commerzbank-Chef Manfred Knof dürfte bei Bekanntgabe neuer Finanzziele aufgrund der deutlich gestiegenen Zinsen optimistischer werden. Knof möchte, dass die Commerzbank eine Eigenkapitalrendite von mehr als 10 Prozent anstrebt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf eingeweihte Personen. Im November hatte die Bank hier für 2024 mehr als 7,3 Prozent in Aussicht gestellt. Teil der neuen Strategie könnte auch eine höhere Ausschüttung an die Aktionäre werden. Am Aktienmarkt kam dies gut an. Die Aktie legte um rund 3,5 Prozent zu.

Der Vorstand der Commerzbank diskutiere derzeit den neuen Plan und beabsichtige, ihn Ende September formell zu verabschieden, sagten mit der Sache vertraute Personen der Agentur. Es sei aber noch keine endgültige Entscheidung getroffen worden. Details und der Zeitplan könnten sich noch ändern. Eine Sprecherin der Commerzbank wollte sich dazu nicht äußern.

Die neue Strategie werde zwar zusätzliche Einsparungen beinhalten sowie gezielte Investitionen, der Unternehmenschef sehe aber keine Notwendigkeit für weitreichendere Veränderungen, nachdem er drastische Kostensenkungen vor mehr als zwei Jahren vorgenommen hatte, hieß es weiter.

Die raschen Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank haben die Kreditvergabe profitabler gemacht, was vor allem Unternehmen wie der Commerzbank zugutekommt, die stark auf das Privat- und Firmenkundengeschäft angewiesen sind. Die Commerzbank war lange Zeit eine der am wenigsten profitablen Banken in Europa, und sie hat auch sehr wenig Geld in Form von Dividenden oder Rückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben, seit sie in der Finanzkrise von der deutschen Regierung gerettet wurde. Eine Eigenkapitalrendite von mehr als 10 Prozent würde die Bank näher an das Niveau anderen europäischen Banken heranbringen./mne/jha/