HAMBURG/BERLIN (dpa-AFX) - Die in Berlin diskutierte Kompromisslösung im Streit um einen chinesischen Einstieg bei einem Containerterminal im Hamburger Hafen dürfte nach dpa-Informationen mit der chinesischen Seite abgestimmt sein. Beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA gehe man davon aus, dass die Chinesen die Kompromisslösung mit einer auf 24,9 Prozent reduzierten Beteiligung mittragen, hieß es am Dienstag in Unternehmenskreisen. Während der Gespräche mit der Bundesregierung habe es in den vergangenen Tagen auch immer eine Rückkopplung mit dem chinesischen Unternehmen Cosco gegeben.

Im September 2021 hatten HHLA und der chinesische Terminalbetreiber Cosco Shipping Ports Limited eine 35-prozentige Beteiligung der Chinesen am HHLA-Terminal Tollerort (CTT) in der Hansestadt vereinbart. Der Cosco-Konzern betreibt auch die weltweit viertgrößte Reederei, deren Containerschiffe bereits seit 40 Jahren von der HHLA am CTT abgefertigt werden. Cosco will im Gegenzug zu der Beteiligung das CTT zu einem bevorzugten Umschlagpunkt in Europa machen. Unter dem Eindruck der jüngsten Erfahrungen mit Russland und der Abhängigkeit von dessen Gaslieferungen war Streit innerhalb der Bundesregierung entbrannt über die Frage, ob eine chinesische Beteiligung zugelassen werden soll.

In dem Streit zeichnet sich ein Kompromiss ab, nach dem sich der chinesische Cosco-Konzern an dem Terminal beteiligen darf - aber nur mit einem kleineren Anteil. Die Ressortabstimmung über diesen Kompromiss lief am Dienstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur noch./kf/DP/jha