LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Bayer plant zunächst wohl keine Aufspaltung des Konzerns. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern tendiere derzeit nicht dazu, eine Trennung der Sparte Consumer Health oder Crop Science voranzutreiben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Zum Dax-Unternehmen gehört außerdem eine Pharmasparte. Noch im November hatte sich Bayer eine Dreiteilung als Option offengehalten, also eine komplette Zerlegung des Konzerns in einem zweistufigen Prozess.

Dem Bericht zufolge sei der neue Bayer-Chef Bill Anderson aber skeptisch, ob 2024 der richtige Zeitpunkt für eine solche tiefgreifende Veränderung sei, schreibt die Agentur. Vorerst geht der Manager andere Baustellen an, am Mittwochabend wurde ein erheblicher Personalabbau in Deutschland angekündigt. Mögliche strukturelle Veränderungen darüber hinaus sind laut Bloomberg verschoben worden. Ein Bayer-Sprecher wollte die Meldung auf Nachfrage von dpa-AFX nicht kommentieren.

Weitere Details zum Konzernumbau werden erst im Zuge der Zahlenvorlage zum abgelaufenen Quartal im März erwartet. Einige Investoren fordern schon länger eine Aufspaltung, da sie die anhaltenden US-Rechtsprobleme rund um den Unkrautvernichter Glyphosat als Belastung sehen und die Bayer-Einzelteile für wertvoller halten als den Konzern als Ganzes.

Seit der Übernahme des US-Agararchemiekonzerns Monsanto, mit denen sich Bayer die Glyphosat-Probleme erst ins Haus geholt hatte, büßten die Bayer-Aktien bereits rund 70 Prozent an Wert ein. Im vergangenen Jahr waren sie einer der größten Verlierer im Dax. Am Donnerstagnachmittag sackten die Papiere als Schlusslicht im Leitindex um weitere knapp 3 Prozent ab./niw/jha/