TOULOUSE (dpa-AFX) - Der weltgrößten Flugzeugbauer Airbus könnte nach dem Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping bei seinem französischen Amtskollegen Emmanuel Macron im vergangenen Monat einen Großauftrag für A330neo-Flugzeuge aus China erhalten. Die größten chinesischen Fluggesellschaften erwägen, mehr als 100 der modernisierten A330-Modelle zu kaufen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet. Die Bedingungen würden noch diskutiert und der Zeitpunkt sei ungewiss. Ein Airbus-Sprecher wollte dies nicht kommentieren, hieß es. Weder die Fluggesellschaften Air China, China Southern Airlines und China Eastern Airlines noch die staatliche Beschaffungsagentur China Aviation Supplies Holding haben sofort auf Anfragen bezüglich eines Kommentars reagiert.

Die Verhandlungen unterstreichen den immer stärkeren Kontrast zwischen Airbus und dem US-Konkurrenten Boeing, wenn es um Geschäfte auf dem chinesischen Luftfahrtmarkt geht. Boeing bekommt dort die geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA zu spüren. China hat erneut die Importe von Boeing aus den USA gestoppt - dies nur wenige Monate, nachdem sie nach einer fünfjährigen Pause wieder aufgenommen worden waren. Unterdessen profitiert Airbus auch von seinen lokalen Investitionen in Asiens größter Volkswirtschaft. Dazu zählen etwa ein Werk für die Fertigung der A320neo.

Eine Bestellung aus China würde den Auftragsbestand der A330neo stützen. Sie ist eine aktualisierte Version der älteren A330 mit neuen Triebwerken und Flügeln. Für die A330neo liegen Airbus derzeit 165 Bestellungen vor. Das Modell tut sich schwer, neue Kaufverträge auf einem Markt voller verbilligter Gebrauchtflugzeuge zu gewinnen. Für die chinesischen Fluggesellschaften würde die Vereinbarung einen schnelleren Zugang zu neuen Jets mit einer besseren Treibstoffeffizienz bringen, da sich die Aufträge für den A350 von Airbus und den konkurrierenden 787 Dreamliner von Boeing stapeln./mne/jha/