BERLIN (dpa-AFX) - Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat sich bei stark steigenden Corona-Zahlen für die Wiedereinführung von strengeren Schutzmaßnahmen wie etwa der Maskenpflicht in Innenräumen ausgesprochen. Die Bundesländer seien aufgefordert, die Infektionslage in den Regionen zu prüfen und dann aus dem Instrumentenkasten, den das Infektionsschutzgesetz biete, gegebenenfalls auch Maßnahmen zu ergreifen, sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß am Mittwoch in Berlin.

Die Maskenpflicht sei eine wirksame Maßnahme, massenhafte Infektionen in Innenräumen, wo mehr Menschen ohne Abstand zusammenkämen, zu vermeiden. "Insofern, ja, dort wo hohe Inzidenzen sind und ein hohes Infektionsgeschehen, ist es richtig, dass die Politik das prüft und dann gegebenenfalls auch diese Maßnahmen ergreift." Laut Infektionsschutzgesetz können die Bundesländer selbst je nach Corona-Lage über solche Maßnahmen entscheiden.

In den Kliniken gebe es zur Zeit mehr Corona-positive Patienten als zur Spitze der Sommerwelle, sagte Gaß. "Wir haben einen Zuwachs von 50 Prozent im Vergleich zur Vorwoche, das ist schon eine gehörige Dynamik, die wir da erleben." Die Patienten seien zwar überwiegend auf Normalstationen und kämen vielfach mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus und nicht wegen schwerer Covid-Symptone. "Aber sie verursachen im Krankenhaus natürlich einen enormen Mehraufwand." Gaß nannte nötige Isolationsmaßnahmen und einen größeren Personalaufwand für positiv getestete Patienten. Zimmer könnten zudem nicht so dicht belegt werden. Dazu kämen "hohe Ausfallraten" bei den Beschäftigten durch eigene Ansteckungen.

Der DKG-Vorstandsvorsitzende rechnet nach eigenen Angaben in den kommenden Wochen mit längeren Wartezeiten in den Kliniken bei geplanten Behandlungen und damit, dass Stationen mit verminderter Bettenzahl geführt oder sogar abgemeldet werden./jr/DP/stw