BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte um die K-Frage in der SPD warnt Parteichef Lars Klingbeil davor, einen Kandidatenwechsel von Kanzler Olaf Scholz zu Verteidigungsminister Boris Pistorius als Erfolgsgarant zu sehen. "Ich bin froh, dass Boris Pistorius der beliebteste Politiker ist. Er macht einen sehr guten Job als Verteidigungsminister", sagte Klingbeil dem "Handelsblatt" mit Blick auf die besseren Beliebtheitswerte von Pistorius.

"Aber es ist ein Irrglaube zu meinen, man tauscht nur den einen gegen den anderen aus und schon ist alles rosig, blüht und gedeiht." Zudem habe Pistorius selbst gesagt, dass er möchte, dass Scholz antrete. "Insofern gibt es eine Klarheit auch zwischen den beiden. Da gibt es kein Wackeln."

Diese Klarheit sei für die SPD nun "ein Auftrag, in den Kampfmodus zu gehen und zu überzeugen", sagte Klingbeil weiter. "Da muss der Kanzler jetzt vornewegmarschieren und auch die eigenen Mitglieder überzeugen und sagen: Wir kämpfen für die arbeitende Mitte, für die Rentnerinnen und Rentner, für die Familien in diesem Land." Die SPD sei eine Partei, die auf Inhalte setze, betonte der Parteichef. "So wird der Kanzler Vertrauen zurückgewinnen."

Scholz, der bereits vor Monaten angekündigt hatte, 2025 wieder als Kanzlerkandidat antreten zu wollen, wird bisher von der Partei- und Fraktionsspitze der SPD unterstützt. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition waren jedoch an der Basis Zweifel an den Erfolgsaussichten der Partei bei der geplanten Neuwahl im Februar laut geworden./kli/DP/jha