BERLIN (dpa-AFX) - Die Klima-Aktivistin Luisa Neubauer hat sich nach einem Gespräch mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) enttäuscht über dessen Haltung zu Investitionen in den Klimaschutz geäußert. "Wir sind nicht überzeugt, dass dem Finanzminister der ökologische Zeitdruck und seine Verantwortung in alledem klar ist", sagte Neubauer am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Der Investitionsbedarf für die ökologische Transformation sei "gewaltig". An "allen Ecken und Enden" mangele es an Geld, etwa für den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs, die Beschleunigung der Energiewende oder die globale Klimafinanzierung, sagte Neubauer. "Hier ist Christian Lindner gefragt."

Neubauer hatte sich am Mittag zusammen mit drei weiteren Aktivistinnen der Organisation Fridays for Future mit Lindner zum Austausch über milliardenschwere Investitionen in den Klimaschutz getroffen. Dabei ging es Neubauer zufolge um die Forderung der Aktivisten, ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Klima-Investitionen einzurichten. Auch die Grünen hatten vor anderthalb Wochen auf ihrem Parteitag zusätzliche 100 Milliarden Euro gefordert, die unter anderem in den Ausbau von Wind- und Solarkraft, Wärmepumpen und den Bau einer Infrastruktur für klimafreundlich erzeugten Wasserstoff fließen sollen. Lindner hatte dies klar abgelehnt und auf bereits geplante Milliarden-Investitionen in den Klimaschutz verwiesen.

Zum Treffen mit den Aktivistinnen erklärte sein Ministerium bei Twitter, es sei ein "offener Austausch" gewesen. Lindner habe im Gespräch betont, dass mit dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) bis 2026 finanzielle Mittel von insgesamt 205,4 Milliarden Euro bereitstünden./faa/DP/nas