KIEW (dpa-AFX) - Im Präsidialamt der Ukraine wird die Rückkehr Russlands zum Getreideabkommen als "Ende der Erpressung" durch Moskau verstanden. "Aus geopolitischer Sicht setzt das, was an diesen Tag passiert ist, einen Punkt hinter die viele Jahre lange Diplomatie der Erpressung, die Russland betrieben hat", schrieb Andrij Jermak, der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, auf Telegram. "Eine andere Diplomatie kennen sie dort nicht, deshalb verlieren sie auch in der modernen Welt", schrieb er am Mittwoch.

Jermak äußerte sich nicht zu ukrainischen Zusagen, die Moskau nach eigenen Angaben erhalten hat. Nach russischen Angaben hat die Ukraine schriftlich zugesichert, die Häfen und den Seekorridor für die Getreideexporte über das Schwarze Meer nicht für militärische Zwecke zu nutzen. Russland hatte die Vereinbarung am Samstag ausgesetzt. Allerdings ließen die Vermittler UN und Türkei sowie die Ukraine die Schiffstransporte weiterlaufen. Zugleich wirkten die Vereinten Nationen und Ankara auf Moskau ein, so dass Russland am Mittwoch wieder seine Mitarbeit erklärte./fko/DP/nas