MAGDEBURG (dpa-AFX) - Auch nach der vierten Verhandlungsrunde gibt es für die Metall- und Elektroindustrie in Sachsen-Anhalt keine Tarifeinigung. "Gegenwärtig liegen die Vorstellungen beider Seiten noch ein großes Stück auseinander", teilte der Arbeitgeberverband VME am Freitagnachmittag mit. Die IG Metall erklärte: "Während die Beschäftigten bis dato nur sporadisch wenige Stunden die Arbeit niedergelegt haben, drohen nun längere und folgenschwerere Ausstände in den Betrieben."

Die Arbeitnehmerseite fordert acht Prozent mehr Geld, möglichst über eine Laufzeit von zwölf Monaten. Der VME lehnt das aufgrund der gestiegenen Kosten ab und schlug eine Einmalzahlung von 3000 Euro vor. Nach Arbeitgeberangaben wird für etwa 10 000 Beschäftigte verhandelt.

"Unser Angebot liegt seit zwei Wochen vor und eröffnet Räume für einen Abschluss", erklärte der VME-Verhandlungsführer Frank Aschenbach. "Mit der 3000 Euro steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie haben wir ein Angebot gemacht, das unseren Beschäftigten direkt und sofort hilft. Auch die angebotene Laufzeit von 30 Monaten ist wichtig, denn eine lange Laufzeit ist die Basis, um über eine Tabellenerhöhung reden zu können." Die Arbeitgeber seien an einer zügigen Lösung interessiert. Man werde baldmöglichst einen neuen Verhandlungstermin suchen.

Von der IG Metall hieß es: "Mit Forderungen nach Arbeitszeitverlängerungen, stumpfen Einmalzahlungsangeboten bei exorbitanter Tarifvertragslaufzeit und nicht zuletzt der Infragestellung von tariflichen Sonderzahlungen, vergiften die Arbeitgeber nachhaltig die Stimmung der laufenden Tarifrunde und heizen die Belegschaften zusätzlich an."/dh/DP/he