ROM (dpa-AFX) - Giorgia Meloni setzt als neue Regierungschefin Italiens im Umgang mit dem Coronavirus auf weniger Restriktionen. Das Mittelmeerland mit fast 60 Millionen Einwohnern habe die strengsten Maßnahmen im ganzen Westen gehabt und habe eine des höchsten Sterbe- und Ansteckungsraten verzeichnet, erklärte die Parteichefin der rechtsradikalen Fratelli d'Italia am Dienstag in der Abgeordnetenkammern in Rom. "Etwas hat da eindeutig nicht funktioniert, und deshalb will ich sagen, dass wir dieses Modell in keinem Fall nachahmen werden", so die 45-Jährige.

Ärzten zuzuhören sei wertvoller als die schriftliche Richtlinie irgendeines Bürokraten, und korrekte Informationen sowie Prävention seien effektiver als Zwang, sagte sie.

Unter ihrem Vorgänger Mario Draghi waren Melonis Fratelli in der Opposition und wetterten meist gegen die damaligen Corona-Maßnahmen. Eine neue Corona-Welle könne nicht ausgeschlossen werden, aber man könne aus der Vergangenheit lernen, sagte Meloni in ihrer ersten programmatischen Rede. Später wollte sie sich in der größeren der beiden Parlamentskammern dem Vertrauensvotum stellen, was sie nach der Übernahme der Amtsgeschäfte noch benötigte./jon/DP/jha