ROM (dpa-AFX) - In Italien könnten bald die letzten noch verbliebenen Corona-Maßnahmen aufgehoben werden. Der neue Gesundheitsminister Orazio Schillaci kündigte am Freitag Maßnahmen "zur schrittweisen Rückkehr zur Normalität" an, wie es in einer Mitteilung hieß. Der parteilose Ressortchef will demnach Ärzte und andere Mitarbeiter im Sanitätswesen, die sich nicht impfen lassen und deshalb noch suspendiert sind, wieder zur Arbeit kommen lassen. Eigentlich hätten die aktuellen Regelungen und das Arbeitsverbot für Impfverweigerer bis Ende Dezember gegolten - Schillaci will sie früher abschaffen.

Darüber hinaus soll es künftig nicht mehr täglich eine Meldung des Gesundheitsministeriums zu den Zahlen und der Entwicklung in der Pandemie geben, sondern nur noch einmal in der Woche.

Schillaci setzt auf das Verantwortungsbewusstsein der Italiener. Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten waren immer mehr Einschränkungen abgeschafft worden, zuletzt etwa die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen oder Zügen. Aktuell muss man nur noch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen einen Mund-Nasen-Schutz tragen; Kritiker wollen selbst das ändern.

"Nach mehr als zweieinhalb Jahren der Pandemie können wir noch keinen finalen Sieg über Covid-19 erklären", warnte Staatspräsident Sergio Mattarella am Freitag und mahnte weiterhin zur Vorsicht. "Wir haben aber den Eindruck, dass die schlimmste Phase hinter uns liegt."/msw/DP/jha