TEHERAN (dpa-AFX) - Der Iran hat seinem Rivalen Saudi-Arabien eine Unterstützung der landesweiten Proteste vorgeworfen. "Ich warne das saudische Regime, sich vorsichtig zu verhalten", sagte Irans Kommandeur der Revolutionsgarden, Hussein Salami, am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Tasnim. "Mit euren Medien mischt ihr euch in unseren internen Angelegenheit ein", so der Offizier. "Dies ist unser Ultimatum", drohte Salami.

Gemeint sein dürfte der in London ansässige Sender Iran International, dem Teheran Unterstützung durch Saudi-Arabien vorwirft. Die Zeitung "Guardian" berichtete 2018, dass Iran International durch eine Offshore-Einrichtung und ein Unternehmen finanziert wird, dessen Direktor ein saudischer Geschäftsmann mit engen Verbindungen zum Kronprinzen und faktischen Herrscher Mohammed bin Salman ist. Das Medienunternehmen wies den Bericht zurück und verwies auf seinen unabhängigen und unparteiischen Journalismus.

Auslöser der landesweiten Proteste im Iran war der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Zwangsvorschriften für das Tragen eines Kopftuchs nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Tausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamischen Herrschaftssystem./arb/DP/men