BERLIN (dpa-AFX) - Der Wissenschaftsverlag Springer Nature will bei seinem geplanten Börsengang insgesamt bis zu 620 Millionen Euro einspielen. Knapp 420 Millionen Euro will der Finanzinvestor BC Partners durch den Verkauf von bis zu 17,9 Millionen Anteilen erlösen, teilte Springer Nature am Montag in Berlin mit. Über eine Kapitalerhöhung im Zuge des Börsengangs sollen - wie bereits bekannt - weitere 200 Millionen Euro eingenommen werden. Springer Nature will damit Schulden abbauen. Die angepeilte Marktkapitalisierung liegt bei 4,2 bis 4,7 Milliarden Euro.

Die Zeichnungsfrist für die Papiere läuft ab dem morgigen Dienstag (24. September) bis voraussichtlich zum 1. Oktober. Am 4. Oktober sollen die Papiere dann erstmals an der Börse gehandelt werden. Die Aktien werden für 21,00 bis 23,50 Euro das Stück angeboten. Nach der Platzierung soll der Streubesitz bei bis zu 13,5 Prozent liegen. Vergangene Woche hatten der Holtzbrinck-Verlag und der Finanzinvestor BC Partners angekündigt, Springer Nature dieses Jahr an die Frankfurter Börse bringen zu wollen. Die Eigentümer von Springer Nature sind von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck kontrollierte Unternehmen und von BC Partners beratene Fonds.

Wie kürzlich schon bekannt gegeben, plant Springer Nature für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro zu zahlen. Anschließend beabsichtigt der Verlag eine jährliche Ausschüttung von Dividenden an seine Aktionäre. Diese solle etwa der Hälfte des bereinigten Nettoergebnisses entsprechen.

"Das bisherige Interesse der Investoren sehen wir als starkes Vertrauensvotum in den Wert, den wir für die wissenschaftliche Gemeinschaft schaffen, in unser robustes Geschäftsmodell und in unser nachhaltiges Wachstum", sagte Springer-Nature-Konzernchef Frank Vrancken Peeters. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) muss den Börsengang noch billigen. Er soll im sogenannten Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im Prime Standard erfolgen.

Springer Nature hat im vergangenen Jahr 1,85 Milliarden Euro Umsatz gemacht und ein um Sondereffekte bereinigtes Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern von 511 Millionen Euro erwirtschaftet. Dabei sind bestimmte Sonderkosten für Übernahmen und Verkäufe ebenso ausgeklammert wie Kaufpreisabschreibungen.

Der Wissenschaftsverlag besitzt viele Fachzeitschriften für den Wissenschaftsbetrieb an Hochschulen und für die Forschung. Daneben bietet der Konzern Materialien und Lehrbücher im Bildungsbereich sowie Weiterbildungen und Dienstleistungen im Gesundheitssektor an. Springer Nature beschäftigt weltweit mehr als 9.000 Mitarbeitende in mehr als 40 Ländern. Laut einem Sprecher liegen bisher 53 Prozent der Anteile bei Holtzbrinck, der Rest bei BC Partners./lfi/men/stk