AMSTERDAM (dpa-AFX) - Die niederländische Großbank ING hat nach einem besser als erwartet ausgefallenen zweiten Quartal die Prognosen für den Ertrag erhöht. Bei den Einnahmen werde jetzt ein Anstieg auf mehr als 22 Milliarden Euro erwartet, teilte der im EuroStoxx 50 notierte Konzern am Donnerstag in Amsterdam mit. Bislang hatte das Unternehmen einen Wert von rund 22 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Von Bloomberg befragte Experten hatten im laufenden Jahr bisher einen Ertrag von 22,2 Milliarden Euro erwartet.

Die Erträge könnten damit wieder im Bereich des Vorjahreswerts von 22,6 Milliarden liegen. 2023 hatte die ING wie alle anderen Banken von den gestiegenen Zinsen profitiert. Diese trieben den Zinsüberschuss nach oben. Inzwischen ist der Effekt bei der ING ausgelaufen, da die Bank die höheren Zinsen nicht nur bei Krediten verlangen kann, sondern auch für Einlagen zahlen muss.

Im zweiten Quartal gingen die Erträge leicht auf 5,7 Milliarden Euro zurück, da der Zinsüberschuss um sechs Prozent auf 3,8 Milliarden Euro zurückgegangen ist. Der Provisionsüberschuss legte dagegen knapp zehn Prozent auf 999 Millionen Euro zu. Wegen höherer Kosten und einer stark gestiegenen Risikovorsorge ging der Gewinn um 17 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro zurück. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Gewinnrückgang gerechnet./zb/nas/mis