FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Aufstieg der Commerzbank Ende Februar dürfte im März überraschend auch Rheinmetall zur ersten Börsenliga stoßen. Der am frei handelbaren Aktienanteil gemessene Börsenwert des Rüstungskonzerns und Autozulieferers macht es wohl möglich: Mit seiner inzwischen auf 10,28 Milliarden Euro gestiegenen sogenannten "Freefloat-Marktkapitalisierung" verdrängt er Index-Experten zufolge Stand 28. Februar den Dialysespezialisten FMC aus dem Dax . Dieser dürfte damit laut JPMorgan-Analyst Pankaj Gupta sowie Tom Koula von Stifel Europe in Kürze in den MDax absteigen.

Zudem stehen den Experten zufolge noch einige weitere Platzwechsel im Index der mittelgroßen Werte sowie im Index der kleineren Werte, dem SDax , an. Im Technologiewerte-Index TecDax werden ebenfalls Änderungen erwartet. Die Deutsche Börse wird sich an diesem Freitagabend äußern. Etwaige Änderungen treten am Montag, 20. März, in Kraft.

Im MDax erwarten Gupta, Koula und auch SocGen-Analyst Yohan Le Jallé den Aufstieg des Technologieunternehmens Jenoptik aus dem SDax. Zudem sollte diesen Sprung laut Gupta und Koula auch der Rüstungskonzern Hensoldt geschafft haben. Dafür dürften den Experten zufolge der Biokraftstoff-Hersteller Verbio und die Software AG in den SDax absteigen.

Angesichts der kräftigen Kursverluste des US-Netzwerkausrüsters Adtran könnte auch dieser nach den Worten des Index-Spezialisten Tom Koula seinen Platz im Index der mittelgroßen Unternehmen verlieren und Platz machen für den derzeit noch im SDax notierten Abfüllspezialisten Krones .

Neben diesen Platzwechseln erwartet Koula im SDax außerdem einen weiteren Aufstieg: Der Versicherer W&W (Wüstenrot & Württembergische) dürfte in den Nebenwerte-Index zurückkehren. Den Platz räumen muss dafür wohl die Südzucker -Tochter und Bioethanol-Herstellerin Cropenergies .

Im TecDax rechnen Koula und JPMorgan-Analyst Gupta damit, dass der Batteriehersteller Varta den Index verlassen muss und dafür der Strahlen- und Medizintechnikspezialist Eckert & Ziegler aufgenommen wird.

Keine Änderungen erwarten Index-Experten derweil für die wichtigsten großen europäischen Indizes. Im EuroStoxx 50 war erst vor Kurzem die Aktie des Industriegaseherstellers Linde durch die italienische Großbank Unicredit ersetzt worden. Im Stoxx Europe 50 hatte der Technologie- und Rüstungskonzern Safran angesichts des Börsenabschieds von Linde aus Deutschland und Europa dessen Platz eingenommen.

Wichtig sind Indexänderungen vor allem für Fonds, die Indizes real nachbilden (physisch replizierende ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann./ck/tih/jha