FRANKFURT (dpa-AFX) - Die IG Metall hat von den Arbeitgebern der deutschen Metall- und Elektroindustrie ein Angebot in den laufenden Tarifgesprächen verlangt. Mit ihrem Beharren auf einer Nullrunde setze die Gegenseite auf ein "totes Pferd", sagte der Erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Jörg Hofmann, am Mittwoch in Frankfurt. Die Gewerkschaft verlangt für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten 8 Prozent mehr Geld.

Hofmann verwies auf die Ergebnisse einer gewerkschaftlichen Umfrage unter Betriebsräten, die bei zwei Dritteln der Betriebe gute bis sehr gute Umsätze geschildert hätten. Beim Gewinn und Investitionen ergebe sich ein gemischtes Bild, aber gerade die großen Autobauer erzielten derzeit außergewöhnliche Gewinne, an denen die Beschäftigten beteiligt werden müssten.

Spätestens zur dritten Verhandlungsrunde sollten die Arbeitgeber am 27. Oktober ein Angebot vorlegen, verlangte der Gewerkschaftschef. Einen Tag später läuft die Friedenspflicht aus und Warnstreiks werden möglich. Angesichts der hohen Lebenshaltungskosten spüre man einen extremen Druck, mit einem guten Ergebnis abzuschließen, meinte Hofmann. "Wir haben viel Thermik in den Betrieben zu dieser Frage." Die Gewerkschaft bereite sich derzeit auf verschiedene Szenarien vor./ceb/DP/stw