DUISBURG (dpa-AFX) - Tausende Stahlarbeiter von Thyssenkrupp wollen am Mittwoch in Duisburg für die Milliardenförderung einer neuen Anlage demonstrieren, die Stahl klimaschonender herstellen kann. Die sogenannte Direktreduktionsanlage kostet deutlich über zwei Milliarden Euro. Das Land NRW und der Bund wollen das Projekt mit insgesamt rund zwei Milliarden Euro fördern. Die beihilferechtliche Genehmigung durch die EU-Kommission steht aber noch aus.

"Ausgerechnet am größten Stahlstandort Europas lässt die Förderzusage des Bundes für eine geplante Direktreduktionsanlage auf sich warten, so dass das gesamte Projekt auf der Kippe steht", kritisierte die IG Metall im Vorfeld des "Aktionstages". Deutschlands größter Stahlhersteller Thyssenkrupp will die Großanlage Ende 2026 in Betrieb nehmen. Der Bau hat noch nicht begonnen.

Das Bundeswirtschaftsministerium hatte in der vergangenen Woche seine Unterstützung bekräftigt. Das Projekt "tkH2steel" besitze eine große Bedeutung für die Dekarbonisierung der Industrie und die Zukunft des Industriestandorts Deutschland, teilte das Ministerium mit. "Wir stehen zu unseren Förderzusagen und werden im Austausch mit der Europäischen Kommission alles daransetzen, dass diese Hilfen möglich werden", hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) gesagt.

Habeck will am Mittwoch selbst an dem Aktionstag teilnehmen. Auch NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) wollen zu den Stahlarbeitern sprechen./tob/DP/stw