TEHERAN (dpa-AFX) - Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian will inmitten der festgefahrenen Atomverhandlungen bei einer Konferenz in Jordanien auch mit dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell sprechen. Dies sagte Irans Chefdiplomat am Montag in Teheran, wie die Nachrichtenagentur Isna berichtete.

Bei dem Gipfeltreffen in der jordanischen Hauptstadt Amman kommen am Dienstag Regierungsvertreter des Nahen Ostens sowie angrenzender Regionen wie der Türkei oder Iran zusammen. Anlass ist die zweite Runde einer erstmals 2021 veranstalteten Bagdad-Konferenz. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wird in Amman erwartet. Themen sind etwa regionale Zusammenarbeit in den Bereichen Energie und Sicherheit.

Unterdessen verließ eine Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) nach Gesprächen den Iran wieder. Nähere Informationen zu Ergebnissen gab es zunächst nicht. Hintergrund sind Differenzen über die bisher ungeklärte Herkunft von Spuren radioaktiven Materials an drei Orten im Iran. Teheran weist die Sorgen der IAEA als haltlos zurück.

Seit Jahren gibt es Streit um Irans Atomprogramm. Die Islamische Republik betont, Kernenergie nur für zivile Zwecke zu nutzen. Unter anderem die USA und Israel werfen dem Land jedoch vor, Atomwaffen anzustreben. Ein internationales Abkommen, das Irans Atomprogramm einschränkt, hatte der frühere US-Präsident Donald Trump einseitig aufgekündigt. Verhandlungen zur Wiederbelebung liegen auf Eis. Nach der brutalen Unterdrückung der Proteste im Iran hatten zahlreiche Politiker jüngst ein Ende der Verhandlungen gefordert./arb/DP/nas