BERLIN (dpa-AFX) - Der Deutsche Heilbäderverband fordert angesichts massiv gestiegener Kosten durch Energiekrise und Inflation rasche Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds. Der Betrieb von Thermalbädern und Thermen habe sich enorm verteuert, so dass erste Einrichtungen bereits vorübergehend oder sogar ganz schließen mussten. Für weitere dürfte dies bevorstehen, heißt es bei dem Verband. Für Tourismus, Wirtschaft und medizinische Versorgung im ländlichen Raum seien Heilbäder und Kurorte von enormer Bedeutung.

Neben Schließungen reagierten einige Kommunen und Betreiber auch durch verkürzte Öffnungszeiten, Einschränkungen beim Saunabetrieb oder auch Preiserhöhungen auf die Situation. Doch letzteres könne auch Gäste vergraulen, sagte Brigitte Goertz-Meissner, Präsidentin des Deutschen Heilbäderverbandes, der Deutschen Presse-Agentur. Sie fürchtet eine Abwärtsspirale mit schlimmen Folgen für die Standorte: Wenn Bäder ihre Angebote einschränken oder gar schließen müssen, treffe das auch die Rehakliniken sowie Hotellerie, Gastronomie und den Einzelhandel in den betroffenen Orten. Auch der Deutsche Städte- und Gemeindebund sprach von einer teils dramatischen Situation.

Bund und Länder hatten beschlossen, aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds zwölf Milliarden für Einrichtungen und Betriebe zur Verfügung zu stellen, die kaum Strom und Gas sparen können. Acht Milliarden davon sollen an Kliniken und Pflegeeinrichtungen gehen./csc/DP/mis