FRANKFURT (dpa-AFX) - Mehr als ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hat sich die Deutsche Bank einem Bericht zufolge von ihrem russischen Technologiezentrum weitgehend unabhängig gemacht. "Wir reduzieren unsere Aktivitäten im russischen Technologiezentrum", sagte ein Sprecher des Instituts am Mittwoch auf Anfrage. "Deshalb haben wir dort die verfügbaren Optionen für unsere Beschäftigten erweitert und bieten an, neben einer Standortversetzung oder einer Weiterbeschäftigung vor Ort auch das Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen zu beenden."

Nach einem Bericht des "Handelsblatts" könnten die Standorte in Moskau und Sankt Petersburg in absehbarer Zeit geschlossen werden. Die bisherigen Aufgaben sowie das Know-how seien weitgehend auf andere Standorte der Bank übertragen worden, berichtete das Blatt unter Berufung auf mehrere mit dem Sachverhalt vertraute Personen.

Von den ursprünglich 1500 Beschäftigten arbeiten dem Bericht zufolge mittlerweile mehr als 700 Mitarbeiter außerhalb Russlands für die Bank, weitere 300 haben sich neue Jobs gesucht. Bislang geblieben seien damit weniger als 500 russische Deutschbanker. Die Programmierer aus Moskau und Sankt Petersburg entwickelten und warteten intern verwendete Software für die Unternehmensbank und die Investmentbank. Sie seien bis zum vergangenen Jahr auch für die Behebung von Problemen gewesen, die bei der Nutzung von Software entstanden, schrieb das Blatt./mar/DP/ngu