BERLIN (dpa-AFX) - Der Weiterbetrieb der verbliebenen drei deutschen Atomkraftwerke stößt im Handwerk auf Zustimmung. "Es war gut, dass der Bundeskanzler ein Machtwort gesprochen und damit auch für Planungsklarheit bei unseren Betrieben gesorgt hat", sagte Branchenpräsident Hans Peter Wollseifer der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Er forderte, "jetzt alle Optionen offenzuhalten", um das Energieangebot für die Betriebe zu erweitern. "Mehr Strom und Gas aus mehr Quellen müssen her, damit die Preise sinken."

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch beschlossen, die Atomkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland nicht wie geplant am Jahresende vom Netz zu nehmen. Stattdessen sollen sie bis zum 15. April 2023 weiterlaufen. Regierungschef Olaf Scholz (SPD) hatte den Beschluss mit Hilfe seiner Richtlinienkompetenz als Bundeskanzler herbeigeführt.

Nach Angaben des Zentralverbands des Deutschen Handwerks sind inzwischen zahlreiche energieintensive Betriebe in eine existenzgefährdende Situation geraten. Verbandspräsident Wollseifer sagte: "Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit sind überlebenswichtig für unsere Betriebe."/bf/DP/mis