GAZA (dpa-AFX) - Nach Darstellung des militärischen Arms der islamistischen Hamas soll eine in den Gazastreifen entführte Israelin getötet worden sein. Eine weitere weibliche Geisel sei bei einem Angriff der israelischen Armee im Norden des Küstengebiets lebensgefährlich verletzt worden, teilte der Sprecher der Terrororganisation, Abu Obaida, im Telegram-Kanal der Al-Kassam-Brigaden mit. Er berief sich dabei auf die Wächter der Frauen. Die Informationen ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär konnte die Angaben auf Anfrage zunächst weder bestätigen noch widerlegen.

Der Hamas-Sprecher machte keine Angaben zur Identität der beiden Geiseln. Auch wann genau sich der Angriff ereignet haben soll, war zunächst unklar. Ihm zufolge hatte es zuvor wochenlang keinen Kontakt zu den Wächtern gegeben.

Angehörige des Militärs stünden in Kontakt mit der Familie der angeblich getöteten Frau, teilte Israels Armee mit. Sie überprüfe die Angaben der Hamas, die demnach auch Aufnahmen verbreitete, die die getötete Geisel zeigen sollen. Die Islamistenorganisation setze psychologischen Terror ein, hieß es weiter.

Die Hamas hatte in der Vergangenheit nach israelischen Militäreinsätzen schon öfter von angeblich getöteten Geiseln gesprochen.

Von den rund 100 Entführten, die sich noch in der Gewalt der Hamas und anderer Terrororganisationen im Gazastreifen befinden, sollen Schätzungen zufolge nur noch etwa die Hälfte am Leben sein./cir/DP/he