BRÜSSEL (dpa-AFX) - Deutschland konnte dem europäischen Gaspreisdeckel nach Angaben von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) dank verschiedener Sicherheitsmaßnahmen zustimmen. "Wir haben jetzt sehr viele Instrumente definiert, die die Gefahr eines unbedachten Effekts deutlich reduzieren", sagte Habeck am Rande eines Sondertreffens der für Energie zuständigen EU-Minister in Brüssel. Wenn dann Gas zurückgehe, wenn rationiert werden müsse oder wenn der Handel zurückgehe, werde der Mechanismus wieder ausgesetzt.

Die Energieminister der EU-Staaten einigten sich am Montag nach monatelangem Streit auf einen EU-Gaspreisdeckel, wie die tschechische Ratspräsidentschaft mitteilte. Der Gaspreis am Handelsplatz TTF soll unter bestimmten Bedingungen begrenzt werden, wenn er 180 Euro übersteigt.

Zudem soll der Mechanismus erst ab dem 15. Februar in Kraft treten, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. "Wir haben eine lange Phase der Beobachtung", sagte Habeck. "Sollte sich herausstellen, dass ein Markteingriff nicht opportun ist, dann hoffe ich, dass wir die politische Kraft finden, das auch noch mal in Frage zu stellen."

Die Bundesregierung hatte sich lange gegen einen solchen Mechanismus gesträubt. Sie hatte befürchtet, dass dann die Versorgungssicherheit gefährdet wäre, weil Lieferanten ihr Gas etwa an asiatischen Märkten verkaufen könnten, wo sie höhere Preise erzielen könnten./dub/DP/nas