BERLIN (dpa-AFX) - Die Grünen sehen die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) angebotene Hilfe für die Erschließung eines Gasfeldes im Senegal kritisch. "Wir haben immer gesagt, wenn wir Verträge mit anderen Ländern machen, dann müssen sie ausgerichtet sein auf den Ausbau von erneuerbaren Energien, auf Wasserstoffpartnerschaften", sagte Fraktionschefin Katharina Dröge in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart". Solche Verträge dürften dagegen keine dauerhaften "Lock-ins" bei fossiler Infrastruktur schaffen. "Wir werden da in der Bundesregierung miteinander drüber sprechen."

Grünen-Parteivorsitzende Ricarda Lang sagte kürzlich in der gleichen Sendung: "Ich finde, wir sollten bei Partnerschaften mit anderen Ländern nicht auf die Erschließung von neuen Gasfeldern setzen, sondern jetzt auf wirkliche Transformationspartnerschaften."

Bundeskanzler Scholz hatte dem Senegal schon im Mai während einer Afrika-Reise Unterstützung bei der Erschließung eines Gasfeldes vor der Küste versprochen. Das kleine Land in Westafrika soll zumindest einen Teil der Lücke füllen, die durch das fehlende Gas aus Russland entstanden ist. Ab Herbst 2023 will der Senegal Flüssigerdgas (LNG) exportieren - unter anderem nach Deutschland und Europa./sku/DP/mis