BERLIN (dpa-AFX) - Die Grüne Jugend hat entrüstet auf die Entscheidung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) für einen Weiterbetrieb der verbleibenden drei deutschen Atomkraftwerke bis maximal Mitte April reagiert. "Das ist Basta-Politik, und die brauchen wir nicht", sagte der Co-Chef der Grünen-Nachwuchsorganisation, Timon Dzienus, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir brauchen eine Debatte im Bundestag zu dem Thema."

Die Grüne Jugend halte die Entscheidung auch inhaltlich für falsch, sagte Dzienus. "Sie entbehrt jeglicher Faktengrundlage." Es gebe zu viele offene Fragen. "Ein Weiterbetrieb des AKW Emsland könnte dafür sorgen, dass die Stromnetze in Niedersachsen verstopfen und Windkraftanlagen abgeregelt werden müssen. Das ist doch absurd." Es gebe kein Problem mit der Strom-Versorgungssicherheit in Norddeutschland.

Nach einem Beschluss von Scholz sollen die drei Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 sowie Emsland über das Jahresende hinaus bis längstens zum 15. April 2023 weiterlaufen können. Der Kanzler wies die zuständigen Minister an, dazu Gesetzesvorschläge vorzulegen./hrz/DP/zb