EXETER (dpa-AFX) - Trotz drastischer Warnungen zur Klimakrise bleiben die globalen CO2-Emissionen auf Rekordniveau. Es gebe "keine Anzeichen für einen Rückgang", teilte eine Wissenschaftlergruppe am Donnerstag mit, die den Forschungsbericht "Global Carbon Budget 2022" (GCB) verfasst hat. Die Gesamtemissionen - aus Landnutzung und Verbrennung fossiler Brennstoffe - dürften sich demnach in diesem Jahr auf 40,6 Milliarden Tonnen belaufen. Das ist nur wenig niedriger als der bislang höchste Wert aus dem Jahr 2019 (40,9 Milliarden Tonnen).

Den GCB-Bericht hat ein Team um Pierre Friedlingstein von der University of Exeter (Großbritannien) im Fachjournal "Earth System Science Data" veröffentlicht. Der von Menschen verursachte CO2-Ausstoß gilt als Hauptursache für die Klimaerwärmung. Daneben spielen auch andere Treibhausgase wie Methan und Lachgas eine Rolle.

Sollten die CO2-Emissionen in den kommenden Jahren weiterhin so hoch bleiben, wird die Menge an CO2, die für eine 50-prozentige Chance zum Einhalten des 1,5-Grad-Ziels noch ausgestoßen werden darf, laut dem Bericht in neun Jahren verbraucht sein. Das Ziel sieht vor, die globale Erwärmung bis ins Jahr 2100 auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen./fm/DP/mis