BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung will rückwirkend zum 1. Oktober die Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf sieben Prozent senken - damit diese Entlastung bei den eigenen Kunden ankommt, stellt der Berliner Energieversorger Gasag vorerst keine Endabrechnungen mehr aus. "Damit können wir unseren Kundinnen und Kunden garantieren, dass in den Rechnungen mit Leistungszeitraum ab Oktober 2022 auf jeden Fall der neue Umsatzsteuersatz berücksichtigt werden kann", teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Bundestag und Bundesrat haben der Absenkung der Mehrwertsteuer bereits zugestimmt. Noch ist die Änderung aber nicht rechtskräftig.

Ursprünglich hatte der Bund geplant, die Bürgerinnen und Bürger über eine Gasumlage an den stark steigenden Beschaffungskosten für Energie zu beteiligen. Selbst mit gesenkter Mehrwertsteuer hätten auch Gasag-Kunden dann ab Oktober einen höheren Abschlag zahlen müssen. Doch die Regierung hat die Umlage noch vor ihrem Inkrafttreten gekippt. Das Berliner Versorgungsunternehmen konnte daraufhin eigenen Angaben zufolge die bereits angekündigten Preiserhöhungen rechtzeitig zurücknehmen.

"Nach der Ankündigung, dass die Gasbeschaffungsumlage noch vor dem ersten Tag ihrer Wirksamkeit abgeschafft wird, haben wir umgehend reagiert", teilte eine Gasag-Sprecherin mit. "Die Gasbeschaffungsumlage wird von uns nicht berechnet." Gaskunden zahlten damit auch im Oktober den davor üblichen Abschlag./maa/DP/zb