WASHINGTON (dpa-AFX) - Zwischen Russland und anderen Vertretern der G20-Staaten herrscht nach Angaben Indonesiens Uneinigkeit über die Ursachen einer sich verschärfenden Nahrungsmittelkrise. Russland betone, dass die Probleme bereits vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine begonnen hätten, sagte die indonesische Finanzministerin Sri Mulyani Indrawati am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Washington nach einem Treffen von Ministerinnen und Ministern der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer der Ressorts Agar und Finanzen. Andere Staaten sehen demnach hingegen einen Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

"Es gibt also noch eine ziemlich große Lücke." Es seien sich aber nun alle einig, dass die Nahrungsmittelkrise angegangen werden müsse, sagte die Ministerin. Nach der Diskussion über die Ursachen dieses Problems müsse man sich nun darauf konzentrieren, wie man darauf reagiere. Nähere Angaben dazu, wie dies im Hinblick auf Russland funktioniere, machte die Ministerin nicht. Indonesien hält derzeit den Vorsitz der G20-Gruppe. Das Treffen in Washington fand im hybriden Format statt - also teils in Präsenz und teils per Videoschalte.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, die Klimakrise, steigende Energiepreise sowie Konflikte, vor allem der russische Krieg in der Ukraine, haben globale Versorgungsketten unterbrochen und die weltweiten Lebensmittelpreise drastisch steigen lassen. Die Ukraine saß seit Beginn des im Februar von Russland begonnenen Kriegs auf eigenen Getreidevorräten fest. Die Ukraine ist der weltweit viertgrößte Getreideexporteur. Seit Anfang August gilt eine von den UN und der Türkei mit Moskau und Kiew ausgehandelte Vereinbarung, die die monatelange Blockade ukrainischer Häfen aufhebt./nau/DP/he