PARIS (dpa-AFX) - Frankreich hat den Iran nach dem Vollstrecken eines weiteren Todesurteils gegen einen Demonstranten zum Stopp von Hinrichtungen aufgerufen. Die Regierung müsse den legitimen Bestrebungen des iranischen Volkes Gehör schenken, teilte das Außenministerium in Paris am Montag mit. Die zweite Hinrichtung in weniger als einer Woche reihe sich ein in zahlreiche andere schwere und inakzeptable Verstöße gegen die Grundrechte und -freiheiten durch die iranischen Behörden.

Außenministerin Catherine Colonna verurteilte erneut die brutale Unterdrückungspolitik und die Angriffe auf die Grundfreiheiten, die der Iran betreibe. Das Hinrichten von Demonstranten könne keine Antwort auf die anhaltenden Proteste im Iran sein, sagte Colonna nach Angaben des Ministeriums.

Auslöser der landesweiten Proteste war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini. Sie starb am 16. September im Polizeigewahrsam, nachdem sie von der Sittenpolizei wegen Verstoßes gegen die islamischen Kleidungsvorschriften festgenommen worden war. Seit ihrem Tod demonstrieren landesweit Zehntausende gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem./evs/DP/men