BERLIN (dpa-AFX) - Banken und Sparkassen in Deutschland drehen weiter an der Gebührenschraube. Nach einer Auswertung der Zeitschrift "Finanztest" ist die Zahl kostenloser Girokonten erneut gesunken. "Gerade einmal neun konnten wir noch finden, die ohne Bedingungen für Online-Kunden kostenlos sind", heißt es in der aktuellen Ausgabe des Magazins (9/2023), das zur Stiftung Warentest gehört. Darunter waren fünf kostenlose Konten auch für Filialkunden. Ein Jahr zuvor wurden insgesamt zwölf Gratiskonten gefunden.

Die Stiftung Warentest, die in staatlichem Auftrag eine kostenlose Webseite zum Girokontenvergleich betreibt, wertete die Konditionen von 460 Gehalts- und Rentenkonten mit Gültigkeit bis 31. August von 175 Kreditinstituten aus. Es wurden damit 10 Geldhäuser mehr als vor einem Jahr berücksichtigt.

Auch aus Sicht der Experten günstige Konten, die nicht mehr als 60 Euro im Jahr kosten, gibt es immer seltener. Unter 60 Euro blieben von den ausgewerteten Konten 74 Modelle. Im Vorjahr waren es 79. Konten, die mehr als 100 Euro im Jahr kosten, gebe es dagegen haufenweise, berichteten die Tester. Der Durchschnitt aller untersuchten Modelle lag bei 117 Euro. Die teuerste ausgewertete Kontoführung kostet 307,86 Euro jährlich.

Als kostenlos ohne Bedingungen definiert die Stiftung Warentest: keine Grundgebühr, keine Gebühr für Kontoauszug, Buchungen, Girocard und beim Geldabheben am Automaten im eigenen Bankenpool sowie keine Bedingungen wie regelmäßiger Geld- und Gehaltseingang in einer bestimmten Höhe. Zugrundegelegt für die Auswertung wurde eine Modellperson. Sie bekommt ein regelmäßiges Gehalt, führt das Konto online und nutzt es durchschnittlich.

Untersucht wurden alle bundesweiten Institute sowie Direkt- und Kirchenbanken, alle Sparda- und PSD-Banken sowie die größten Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken je Bundesland./mar/DP/mis