BERLIN (dpa-AFX) - Die FDP im Bundestag dringt auf die im Koalitionsvertrag vereinbarte Einrichtung einer bundesweiten Online-Plattform für den Zugang zu Leistungen aus dem sogenannten Bildungs- und Teilhabepaket. Dabei handelt es sich um Hilfen für Familien mit geringen Einkommen. Der Staat übernimmt etwa Kosten für Schulausflüge, Klassenfahrten, Musikschule, Sportverein und Schulbedarf für Kinder aus ärmeren Familien.

Das Bildungs- und Teilhabepaket sei immer noch nicht bekannt genug und werde viel zu selten in Anspruch genommen, heißt es im Entwurf für ein Papier, das die FDP-Fraktion am Montag voraussichtlich beschließen will. Die Vorabversion lag der Deutschen Presse-Agentur vor. Sprachliche Barrieren, der Gang zum Amt und das Ausfüllen der unterschiedlichen Formulare stellten für viele Antragsberechtigte eine zu große Hürde dar.

Verwiesen wird auf einzelne Kommunen in Deutschland, die durch digitale Angebote bereits eine hohe Nutzungsquote des Bildungs- und Teilhabepakets erreicht haben. Darauf wolle man aufbauen. Die Bundesregierung wird in dem Papier dazu aufgefordert, "unverzüglich gemeinsam mit der kommunalen Ebene ein Konzept für ein bundesweit einheitliches Online-Portal für die Weiterentwicklung des Bildungs- und Teilhabepakets zu erarbeiten" und über dieses "Zugang zur Beantragung aller Leistungen des Bildungs- und Teilhabepaketes zu ermöglichen".

Der für das Thema zuständige FDP-Abgeordnete Martin Gassner-Herz sagte der dpa: "Von Armut betroffen zu sein, hat immer auch immaterielle Bedeutung. Kinder brauchen bessere Chancen auf Bildung und soziale Teilhabe, deshalb ist es nun umso wichtiger, das Kinderchancenportal zügig umzusetzen."/jr/DP/he