BERLIN (dpa-AFX) - In der Diskussion über die Kanzlerkandidatur der SPD hat Ex-Parteichef Sigmar Gabriel den Kurs der Parteiführung kritisiert. "An der Basis der SPD steigt jeden Tag der Widerstand gegen ein "Weiter-so" mit Kanzler Scholz. Und der SPD Führung fallen nur Beschwichtigungen und Ergebenheitsadressen ein", schrieb der frühere Bundesaußen- und Bundeswirtschaftsminister bei X. Jetzt sei mutige politische Führung gefragt. Wer das laufen lasse, bringe die SPD unter 15 Prozent, warnte er. Der ehemalige Vizekanzler Gabriel ist heute Chef des Vereins Atlantik-Brücke.

Die Frage, mit wem die SPD als Kanzlerkandidat in die Neuwahl des Bundestages am 23. geht, ist in der Partei noch nicht zugunsten von Bundeskanzler Olaf Scholz entschieden. Scholz möchte wieder antreten und wird von der Parteiführung und von Kabinettsmitgliedern der SPD unterstützt. Deutlich beliebter in Umfragen ist Verteidigungsminister Boris Pistorius. Die Sozialdemokraten liegen in Umfragen bei 15 bis 16 Prozent, die Union mit Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) ist mindestens doppelt so stark./jr/DP/ngu