BERLIN (dpa-AFX) - Der Westen sollte sich nach Ansicht des Chefs der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, nicht von den Atom-Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin beirren lassen. "Die atomaren Drohungen Putins müssen wir ernst nehmen, aber sie dürfen nicht unser Handeln bestimmen", sagte der CSU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag). Entscheidungen im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine müssten stattdessen geleitet sein von "Grundprinzipien wie Menschenrechte, das Selbstverteidigungsrecht eines Staates und die regelbasierte Werteordnung", sagte Weber.

Der Kreml hat in Verbindung mit dem Angriffskrieg in der Ukraine wiederholt indirekt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Putin hatte etwa angekündigt, zum Schutz Russlands alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen. US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag gesagt, die Gefahr einer atomaren Konfrontation mit katastrophalen Folgen sei nach den Drohungen aus dem Kreml so groß wie seit 60 Jahren nicht mehr. Die US-Regierung hat jedoch keine Hinweise darauf, dass Putin eine Entscheidung zum Einsatz von nuklearen Waffen getroffen hat./lkl/DP/zb