FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Leistungsbilanz der Eurozone ist im August tiefer in den roten Bereich gerutscht. Das Defizit betrug rund 26 Milliarden Euro, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Bereits im Juli war die Bilanz mit 20 Milliarden Euro ins Defizit gedreht. Normalerweise weist die Eurozone einen deutlichen Überschuss in der Leistungsbilanz aus, nicht zuletzt aufgrund des regen Warenexports in andere Wirtschaftsräume.

Belastet wurde die Handelsbilanz wie im Vormonat durch hohe Importpreise für Energie und Rohstoffe. Im August wurde in der Warenbilanz ein Defizit von 21 Milliarden Euro verbucht.

Gestützt wurde die Leistungsbilanz dagegen durch einen Überschuss in der Dienstleistungsbilanz (7 Milliarden Euro) und der primären Einkommensbilanz (3 Milliarden Euro). Dem stand ein Defizit in der sekundären Einkommensbilanz von 15 Milliarden Euro entgegen. In dieser Bilanz werden Übertragungen erfasst, denen keine Gegenleistung entgegensteht. Dazu zählen beispielsweise Zahlungen an internationale Organisationen oder die Entwicklungshilfe.

In der Leistungsbilanz werden der Waren- und Dienstleistungsverkehr sowie Einkommensübertragungen abgebildet. Sie stellt damit den volkswirtschaftlichen Austausch der Eurozone mit Ländern außerhalb des Währungsraums dar./jcf/jkr/mis