PARIS (dpa-AFX) - Die europäische Raumfahrtagentur Esa berät auf ihrem Ministerratstreffen in Paris seit Dienstag über neue Missionen sowie ein höheres Budget. Insgesamt will die Esa ein Drei-Jahres-Budget in Höhe von etwa 18 Milliarden Euro von den 22 Mitgliedsländern genehmigt bekommen. Das wäre gut ein Viertel mehr als zuletzt. Am Mittwoch wird außerdem bekanntgegeben, wer von den mehr als 22 000 Bewerberinnen und Bewerbern es in den nächsten Ausbildungsjahrgang für Astronauten geschafft hat. Die Esa sucht bis zu sechs Astronautinnen und Astronauten in Festanstellung. Zusätzlich will sie eine Reserve von Raumfahrern schaffen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) betonte zum Auftakt des Treffens die Bedeutung der Raumfahrt, einerseits für die Sicherheit, aber auch für den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit. So könnten Daten aus dem Weltraum für den Umweltschutz genutzt werden. Habeck äußerte sich optimistisch, dass es gelingen werde, zusätzliche Gelder für die Esa zur Verfügung zu stellen. "Wir müssen immer wissen, was wir im Weltraum tun, das ist kein Reiseunternehmen, was wir da finanzieren." Außerdem müsse sich Raumfahrt stärker dem Wettbewerb öffnen, für kleinere, private Firmen, sagte Habeck. "Wir sollten das Weltall nicht verstaatlichen."

Deutschland werde die Esa weiter stärken und sich finanziell auch weiterhin in starkem Maße an Esa-Projekten beteiligen, erklärte das Wirtschaftsministerium. "Wir stehen insbesondere zu den Verpflichtungen gegenüber unseren Partnern im Bereich Exploration." Das schließe die Raumstation ISS ein. Wie weit sich Deutschland darüber hinaus engagieren könne, sei unter anderem Gegenstand der Esa-Ministerkonferenz. Deutschland übernimmt auf dem Treffen die Führung des Esa-Rates für die nächste Periode von Frankreich./evs/DP/men