STRASSBURG (dpa-AFX) - Pharma- und Kosmetikfirmen sollen sich nach Ansicht des EU-Parlaments an den Kosten für die Abwasserreinigung beteiligen. Die Hersteller von Arznei und Kosmetika seien in der Verantwortung, weil ihre Produkte Wasser verschmutzten, heißt es in einer Mitteilung des Parlaments vom Donnerstag. Viele Mikroschadstoffe seien besonders durch kosmetische Produkte und Medikamente im Abwasser, die die Klärwerke nicht immer herausfiltern könnten. Das mache eine zusätzliche Behandlung nötig. Zudem soll es bessere Überwachung und Behandlung von Abwasser geben, was Schadstoffe und Krankheitserreger besser identifiziere und filtere. Durch die neuen Vorgaben sollen Umwelt und Gesundheit von Menschen besser geschützt werden, hieß es.

Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, müssen sich noch die EU-Staaten auf eine Position zu dem Vorhaben einigen. In einem letzten Schritt müssen Parlament und der Rat der EU-Staaten einen Kompromiss aushandeln.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), der etwa die Interessen der Abwasserwirtschaft vertritt, bezeichnete den Vorschlag als Meilenstein der Gewässerpolitik. Er schaffe Anreize, um Verschmutzungen zu vermeiden und schütze Verbraucherinnen und Verbraucher vor Kosten durch steigende Abwassergebühren./mee/DP/ngu