BRÜSSEL (dpa-AFX) - Frauen haben in den EU-Ländern im Vergleich zu Männern auch in diesem Jahr bei gleicher Arbeit weniger verdient. Das heißt, für jeden Euro, den ein Mann verdiente, erhielt eine Frau 87 Cent, wie die Europäische Kommission am Montag in Brüssel mitteilte. Zwar habe sich das Gefälle in den letzten zehn Jahren um 2,8 Prozentpunkte verringert, der Fortschritt sei dennoch zu langsam.

Nach Angaben der Kommission ist Lohntransparenz eine wichtige Voraussetzung für die Gleichberechtigung. Diese trage dazu bei, Unterschiede bei der Entlohnung zwischen Männern und Frauen vorab zu beseitigen. Deshalb forderten Jourova und Dalli das Parlament und den Rat dazu auf, die von ihnen vorgeschlagene Richtlinie zur Lohntransparenz zeitnah anzunehmen.

Anlässlich des Europäischen Tags der Lohngleichheit am 15. November forderten die Kommissionsmitglieder Vera Jourova und Helena Dalli: "Wir müssen Frauen stärken, damit sie ihr Potenzial ausschöpfen können". Dabei habe die Einführung neuer Rechte für Frauen und Männer schon erste Früchte getragen. So gebe es beispielsweise für Frauen mehr Wahlmöglichkeiten, um Betreuungsaufgaben und Arbeit besser teilen zu können.

Laut des sogenannten Gender Pay Gap 2019 des Statistischen Bundesamts verdienten Männer in Deutschland im Jahr 2021 pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent mehr als Frauen. Dabei gab es prozentual keine Veränderung zum Vorjahr./lev/DP/jha