LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die für Fischerei zuständigen Ministerinnen und Minister der EU beraten am Montag (10.00 Uhr) über die zulässigen Fischfangmengen in der Ostsee. Eine Erlaubnis, wieder deutlich mehr Hering und Dorsch zu fangen wird nicht erwartet. Die Bestände waren für deutsche Ostseefischer lange Zeit besonders wichtig. Seit diesem Jahr darf in der westlichen Ostsee Dorsch gar nicht mehr gezielt gefangen werden und Hering nur noch mit Kuttern unter zwölf Metern Länge und sogenanntem "passivem Fanggerät", also etwa Stellnetzen. Darauf hatten sich die Ministerinnen und Minister vergangenes Jahr geeinigt.

Umweltschützer kritisierten in der Vergangenheit immer wieder zu hohe Fangmengen und warnen vor Überfischung und erheblichen Schäden für das Ökosystem. Die Verhandlungen über die Fangquoten sind traditionell schwierig, sie ziehen sich oft über Stunden bis in die Nacht, manchmal auch in den nächsten Tag.

Die EU-Staaten legen jedes Jahr die zulässigen Gesamtfangmengen für bestimmte Gewässer fest. Auf dieser Basis entfallen auf die einzelnen Länder durch festgeschriebene Verteilungsschlüssel die jeweiligen nationalen Fangmengen. Grundlage der Verhandlungen ist eine Vorlage der EU-Kommission, die in erster Linie auf wissenschaftlichen Empfehlungen beruht./mjm/DP/men