BRÜSSEL (dpa-AFX) - Vertreterinnen und Vertreter der EU-Staaten beraten am Donnerstagmorgen (ab 9.00 Uhr) über eine erneute Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, das Mittel für weitere zehn Jahre zuzulassen. Bekommt die Kommission für ihren Vorschlag eine sogenannte qualifizierte Mehrheit, kann die Zulassung erneuert werden. Spricht sich eine solche Mehrheit gegen das Vorhaben ab, kann die Kommission Glyphosat nicht weiter zulassen.

Für eine qualifizierte Mehrheit wird die Zustimmung von mindestens 55 Prozent der EU-Staaten gebraucht, die gleichzeitig mindestens 65 Prozent der EU-Bevölkerung repräsentieren.

Im Oktober hatte es noch keine ausreichende Mehrheit für eine Erneuerung der Zulassung gegeben, weswegen am Donnerstag jetzt ein Berufungsausschuss tagt. Findet sich dort ebenfalls keine ausreichende Mehrheit für oder gegen das Vorhaben, kann die EU-Kommission eigenständig entscheiden.

Kritiker und Befürworter streiten unter anderem darüber, ob Glyphosat krebserregend sein könnte. Zudem stehen Gefahren für die Umwelt im Raum. Eine aufwendige Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hatte jüngst keine inakzeptablen Gefahren gesehen, aber auf Datenlücken in mehreren Bereichen hingewiesen./mjm/DP/he