ESSEN (dpa-AFX) - Der Energieversorger Eon dürfte nach Einschätzung seines Finanzvorstands Marc Spieker angesichts der erforderlichen Investitionen von der Energiewende profitieren. "Wir schauen auf mindestens ein Wachstumsjahrzehnt", sagte der Manager der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX und der Deutschen Presse-Agentur in Essen. In diesem Zeitraum müsse der Ausbau der Energieinfrastruktur massiv beschleunigt werden. Spieker berichtete im Gespräch von ermutigenden Signalen internationaler Investoren, sieht für eine attraktive Verzinsung aber die Regulatoren in der Pflicht.

Im März hatte Eon angekündigt, bis 2027 rund 33 Milliarden Euro in die Hand nehmen zu wollen. "Dazu stehen wir ungebrochen", sagte Spieker. Ob Eon seine Gesamtinvestitionen noch erhöht, ließ er offen. Mit 70 bis 80 Prozent geht laut dem Manager der Großteil der Investitionen in den Netzausbau. Eon betreibt in Deutschland nach eigenen Angaben mehr als 800 000 Kilometer Strom- und Gasnetze und damit einen Großteil der deutschen Verteilernetze.

Spieker verwies auch auf die von der Bundesnetzagentur im Juni vorgeschlagene Erhöhung der Eigenkapitalverzinsung für Neuinvestitionen von aktuell rund fünf auf rund sieben Prozent. "Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber selbst die sieben Prozent für Neuanlagen reichen noch nicht", sagte Spieker. Bis Ende August noch können sich etwa Netzbetreiber und Verbände dazu äußern. Die endgültige Festlegung soll am Jahresende erfolgen./lew/tob/tav/he