ST. AUGUSTIN (dpa-AFX) - Wegen der stark gestiegenen Energiepreise hat die Nachfrage nach Kaminöfen in Deutschland deutlich zugelegt. "Wir haben im Moment 60 bis 75 Prozent mehr Beratungsanfragen in diesem Jahr als in den Jahren davor", sagte der Sprecher des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks, Andreas Walburg, der Deutschen Presse-Agentur. "Das liegt einfach daran, dass die Gas-, Öl- und Strompreise explodiert sind." Allerdings müsse jeder für sich selbst rechnen, denn auch die Holzpreise seien deutlich gestiegen.

Wie viele andere treibt auch Haus- und Wohnungseigentümer zudem eine andere Sorge um. "Viele haben Angst vor einem Blackout und wollen deshalb mehr Alternativen, um ihr Haus zu beheizen, damit sie im Winter nicht im Kalten stehen." Deutschlandweit gibt es nach Angaben des Verbandes etwa 11,3 Millionen Einzelraumfeuerstätten für feste Brennstoffe, darunter Kaminöfen, Kamineinsätze, offene Kamine und Heizungsherde. Die meisten Stellen würden mit geschlossenem Feuerraum betrieben. Offene Kamine, die in den 1970er und 1980er Jahre modern gewesen seien, habe kaum noch jemand. Diese würden heute als "Energiefresser" angesehen.

Wer sich für diesen Winter noch einen Kaminofen einbauen lassen will, für den dürfte es wohl knapp werden. "Teilweise haben Ofenstudios bis zu einem halben Jahr Lieferzeit. Die Hersteller kommen nicht hinterher", berichtete Walburg, der selbst Bezirksschornsteinfeger ist. Er warnte aber eindringlich davor, sich einen Gebrauchtofen auf Flohmärkten oder Internetportalen zu kaufen. "Da weiß man oft nicht, ob die Feuerstelle überhaupt noch zugelassen ist."

Tipps für das richtige Holz gab vorige Woche die Schornsteinfeger- Innung Mecklenburg-Vorpommern. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass das Brennholz zwei bis drei Jahre gelagert und getrocknet wurde. Am besten eigne sich Hartholz wie Buche, Eiche oder Birke. Auch sollten die Scheite immer an die Feuerstätte und die Größe des Feuerraums angepasst und auf die richtige Länge geschnitten sein./hr/DP/zb