BERLIN (dpa-AFX) - Die Branche für Unterhaltungselektronik und Haushaltstechnik rechnet nach einem Umsatzeinbruch im vergangenen Jahr wieder mit besseren Geschäften. Die Erholung werde aber in den verschiedenen Weltregionen recht unterschiedlich ausfallen, sagte die Geschäftsführerin des Branchenverbandes gfu, Sara Warneke, am Mittwoch vor Beginn der Messe IFA in Berlin. Westeuropa liege dabei im Mittelfeld.

Während der Corona-Pandemie hatten die Hersteller von TV-Geräten, Sound-Systemen und anderer Unterhaltungselektronik weltweit ihre Umsätze mit zweistelligen Wachstumsraten steigern können. Auch die Geschäfte mit Haushaltstechnik wie Waschmaschinen und Kühlschränken boomten. "Doch dann erlebten wir ein jähes Ende des Wachstums", sagte Warneke.

Auch im ersten Halbjahr 2023 verzeichneten den Zahlen der gfu zufolge noch fast alle Weltregionen Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr. Nur im Nahen Osten und Afrika stieg der Umsatz um 4,9 Prozent auf rund 25 Milliarden Euro. In Westeuropa schrumpfte das Geschäft hingegen um 6,2 Prozent auf rund 84 Milliarden Euro. In Osteuropa fiel der Rückgang mit minus 19,2 Prozent besonders krass aus. Der IFA-Veranstalter gfu sieht allerdings Licht am Ende des Tunnels: "Ab November 2022 sieht man eine Umkehr der negativen Entwicklung, die Ende 2021 eingesetzt hatte." Die Märkte stabilisierten und normalisierten sich, sagte Warneke.

Nach Einschätzung des Branchenverbandes werden Marken-Produkte es beim Wiederaufschwung leichter haben als No-Name-Geräte. "In unsicheren und krisenbehafteten Zeiten suchen die Konsumentinnen und Konsumenten Sicherheit bei Marken", sagte Warneke. Außerdem werde Nachhaltigkeit mehr und mehr zum entscheidenden Kaufkriterium, besonders bei der jüngeren Generation. Nachhaltigkeit sei nicht mehr nur eine aufgestellte Behauptung bei der Vermarktung, sondern ein überprüfbarer Standard. Zum Nachhaltigkeitstrend gehöre auch, dass die Produkte länger genutzt würden.

Die IFA Berlin, Europas größte Messe für Unterhaltungselektronik und Haushaltstechnik, geht an diesem Freitag (1.9.) mit deutlich mehr Ausstellern an den Start als 2022. Die Messe ist nach Angaben der gfu dieses Jahr ausgebucht, 2059 Aussteller aus 48 Ländern präsentierten ihre Neuheiten. Die gfu ist die Markenrechtsinhaberin der IFA und veranstaltet die Messe mit der britischen Clarion-Gruppe. Die Messe Berlin stellt lediglich das Veranstaltungsgelände am Berliner Funkturm zur Verfügung./chd/DP/jha