DORTMUND (dpa-AFX) - Der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera hat seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal nahezu verdoppelt. Dabei profitierte das Unternehmen unter anderem von Großprojekten im Bereich Wasserstoff in Saudi-Arabien, wie die Tochter des Industriekonzerns Thyssenkrupp am Montag in Dortmund mitteilte. Die Erlöse legten in den Monaten April bis Juni von 98,7 Millionen Euro im Vorjahr auf 187,5 Millionen Euro zu. Das Betriebsergebnis stieg dabei um knapp 60 Prozent auf sieben Millionen Euro. Gebremst wurde der Anstieg dabei durch höhere Kosten. Unter dem Strich erzielte Thyssenkrupp Nucera mit gut sechs Millionen Euro dank eines bessern Zinsergebnisses mehr als doppelt soviel Gewinn wie im Vorjahresquartal.

Der Auftragseingang kletterte im Quartal um 13 Prozent auf 242,4 Millionen Euro. Dabei profitierte das Unternehmen von einer steigenden Nachfrage nach Anlagen zur Chlor-Alkali-Elektrolyse. Für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 (Ende September) erwartet das Unternehmen ein weiterhin starkes Umsatzwachstum. Die Kosten für den Ausbau des Wasserstoff-Elektrolyse-Geschäfts dürften die Marge vor Zinsen und Steuern (Ebit) voraussichtlich belasten, hieß es.

Thyssenkrupp hatte den Elektrolyse-Spezialisten im Juli an die Börse gebracht. Dabei verspricht sich Nucera vor allem von der klimaneutralen Herstellung von Wasserstoff großes Wachstumspotenzial. Bei der Wasserelektrolyse wird Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Wurde der Strom zuvor klimaneutral erzeugt, zum Beispiel mit Windrädern oder Solarzellen, wird der Wasserstoff als "grün" bezeichnet. Nucera baut auch Anlagen für die klassische Chlor-Alkali-Elektrolyse./nas/men/stk