FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hat zum Auftakt des laufenden Jahres die erhoffte Trendwende bei den Mittelzuflüssen geschafft. In den drei Monaten bis Ende März haben Kunden in Fonds ohne sogenannte Cash-Produkte mit geringen Margen 8,8 Milliarden Euro gesteckt, nachdem sie im vierten Quartal noch fast zehn Milliarden Euro abgezogen hatten. Inklusive der volatilen Cash-Produkte habe der Nettomittelzufluss knapp sechs Milliarden Euro betragen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mit. Hier hatte der Nettomittelabfluss zuletzt bei 1,6 Milliarden Euro gelegen.

Die DWS übertraf damit beim Nettomittelzufluss, der wichtig für die Entwicklung von Ertrag und Gewinn ist, die Erwartungen der Experten. Enttäuschend verlief dagegen die Entwicklung bei den Erträgen und dem Ergebnis vor Steuern im ersten Quartal. Beide gingen im Vergleich zum Vorjahr stärker zurück als erwartet. Die um Sondereffekte bereinigten Erträge seien um zwölf Prozent auf 610 Millionen Euro gefallen. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern fiel um 26 Prozent auf 206 Millionen Euro. Unter dem Strich sank der Gewinn um rund ein Viertel auf 138 Millionen Euro.

Unternehmenschef Stefan Hoops, der den Fondsanbieter seit Mitte vergangenen Jahres führt, bestätigte die Prognose. So hatte er im Februar angekündigt, dass 2023 nach einem schwachen Ergebnis im vergangenen Jahr zumindest beim Mittelzufluss die Wende zu schaffen. Die Nettomittelflüsse sollen getrieben durch die Wachstumsbereiche "Alternatives" und "Passive" wieder in den positiven Bereich zurückkehren. Im Geschäftsbereich "Passive" bietet DWS zum Beispiel ETFs auf Indizes an. Im Segment "Alternatives" werden etwa Immobilienanlagen für vorwiegend deutsche institutionelle Kunden angeboten.

Bei den um Sondereffekten bereinigten Erträgen rechnet er mit einem Wert im Wesentlichen auf Vorjahresniveau. Die bereinigte Aufwand-Ertrags-Relation (CIR) dürfte steigen, soll jedoch unter der Marke von 65 Prozent bleiben. Bis 2025 will Hoops diese Kennzahl entsprechend den im Dezember vorgestellten Finanzzielen unter die Marke von 59 Prozent drücken. Der Gewinn je Aktie soll auf 4,50 Euro steigen. 2022 war dieser Wert um 23 Prozent auf 2,99 Euro gesunken. Der DWS-Chef setzt vor allem auf ein prozentual zweistelliges Wachstum in den Segmenten "Alternatives" und "Passive". Zudem will Hoops das DWS-Geschäft mithilfe von Übernahmen ausbauen./zb/he