FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Fondsgesellschaft DWS hat ein Fehlverhalten mit Blick auf den Klimaschutz bestritten. "Es mag stimmen, dass das Thema in der Vergangenheit sehr lautstark vertrieben wurde. Aber wir sind jetzt mit unseren internen Untersuchungen fast fertig, und wir stehen auch weiterhin zu unseren Finanzberichten und Prospekten", sagte der seit Juni amtierende Vorstandschef der Deutsche-Bank -Tochter, Stefan Hoops, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Der DWS wird vorgeworfen, sogenannte grüne Finanzprodukte als "grüner" verkauft zu haben, als diese tatsächlich sind. Die Gesellschaft soll Angaben zu Nachhaltigkeit zu hoch angesetzt haben. Dazu laufen seit Januar Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Frankfurt wegen des Verdachts des Kapitalanlagebetrugs. Hoops sagte der Zeitung, die Sache in den Griff zu bekommen, sei eine seiner Prioritäten.

Greenpeace und andere Umweltschutzorganisationen hatten der DWS und drei anderen deutschen Fondsanbietern jüngst vorgeworfen, beim Klimaschutz oft nicht über Lippenbekenntnisse hinauszukommen. Diese hätten weiterhin Milliardensummen in Kohle-, Öl- und Gasunternehmen investiert, die noch mehr Geschäft mit fossilen Energieträgern machen wollten.

Hoops sagte dazu: "Greenpeace sieht es als Aufgabe an, uns daran zu erinnern, dass wir bestimmte Dinge schneller machen könnten. Das ist wichtig, davor habe ich Respekt. Unsere Aufgabe als Vermögensverwalter ist es aber, das Geld unserer Anleger treuhänderisch anzulegen und natürlich auch nachhaltig, wenn unsere Kunden das wünschen." Dabei gebe es jedoch unvermeidliche Beschränkungen: "Wir müssen uns an dem für uns investierbaren Universum orientieren - also an der Summe der Unternehmen, die wir mit unseren Anlagemöglichkeiten erreichen können. Davon kann eine große Fondsgesellschaft wie die DWS nicht einfach so abweichen."/brd/DP/mis